Kennst Du Waterloo-Zähne?
- C. B.
- 2. Aug. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Die Schlacht von Waterloo (Belgien) im Jahr 1815 ist nicht nur für den endgültigen Sturz Napoleons bekannt, sondern auch für eine makabre Praxis, die als “Waterloo-Zähne” in die Geschichte einging. Der Begriff bezeichnet Zähne, die gefallenen Soldaten auf dem Schlachtfeld entnommen und als Zahnersatz verkauft wurden.
Im frühen 19. Jahrhundert war künstlicher Zahnersatz aus Materialien wie Porzellan oder Elfenbein zwar bekannt, aber oft unpraktisch und teuer. Echte menschliche Zähne waren daher sehr begehrt, da sie natürlicher aussahen und besser funktionierten. Leichenfledderer nutzten die Gelegenheit, um den Toten auf Schlachtfeldern wie Waterloo die Zähne zu entnehmen und sie an Zahnärzte zu verkaufen. Diese Praxis war aber keineswegs auf Waterloo beschränkt. Auch andere Schlachtfelder und sogar Friedhöfe wurden geplündert, um den Bedarf an menschlichen Zähnen zu decken. Der Handel mit diesen “Schlachtfeld-Zähnen” florierte besonders in Großbritannien, wo die Zähne als hochwertiger Zahnersatz galten.
Waterloo-Zähne: Ein gleichermaßen faszinierendes wie düsteres Kapitel der Medizingeschichte.
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